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Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr: Warum die Eurozone hinter den USA zurückfällt

Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr: Warum die Eurozone hinter den USA zurückfällt
Inhaltsübersicht

Die USA und die Eurozone erleben eine wachsende "Produktivitätslücke

... und für uns könnte das eine Wettbewerbsfähigkeitskrise bedeuten.

  • Die Produktivität in den USA ist in Q4 2023 um 2,6% ggü. Q4 2022 gewachsen. Das ist beachtlich!
  • In der Eurozone ist sie im selben Zeitraum um 1,2% gefallen. Das ist... weniger beachtlich.

Über die Jahre hat sich eine ordentliche Divergenz zwischen dem Produktivitätswachstumspfad der USA und der Eurozone eingestellt. Da die USA auch noch mehr arbeiten, erleben sie deutlich mehr Wachstum als wir - und das, obwohl sie bereits von einer höheren Basis starten.

Selbst wenn man für die geleisteten Arbeitsstunden kontrolliert bleibt der Trend inzwischen erhalten.

Was ist der Hauptgrund? Na gut, es gibt ein paar. Konjunkturell erleben die USA gerade eine sehr starke Nachfrage und hohe Investitionen. Der IRA, das Klimainvestitionspaket der Biden-Regierung, peitscht die Wirtschaft an. Dazu strukturelle Faktoren, z.B. die geringere Regulationsdichte in den USA.

Aber der allerwichtigste Grund, wenn ihr mich fragt, ist natürlich wieder einmal... der Fachkräftemangel.

Wenn man sich in den USA umhört, ist auch dort von Fachkräftemangel die Rede. Aber ganz ehrlich, da drüben ist das ein Luxusproblem. Die demografische Lage in den USA ist positiv - tatsächlich so positiv wie in kaum einem anderen großen Industriestaat -, die Nettomigration hoch, die geleisteten Arbeitsstunden ebenfalls (vielleicht zu hoch aus europäischer Sicht).

Hier in Europa tun wir uns mit dem Anlocken ausländischer Fachkräfte und der "Aktivierung" des heimischen Arbeitsmarktspotenzials schwer und der einzige Grund, warum die Bevölkerung nicht schrumpft, waren die Fluchtbewegungen des vergangenen Jahrzehnts.

Wo es an Fachkräften mangelt, wird manchmal mehr investiert - weil Menschen mit Maschinen ersetzt werden müssen - und manchmal weniger, weil jede neue Fabrik ja kaum besetzt werden kann oder einfach das "Humankapital" fehlt, um an Innovationen heranzukommen. In Europa erleben wir ein bisschen vom ersten, aber deutlich mehr vom zweiten.

Unser relativ stärkerer Fachkräftemangel trägt also maßgeblich zum Produktivitätsunterschied zu den USA bei.

Wenn wir keine Sorgen vor einer "Wettbewerbsfähigkeitskrise" haben wollen, in welcher Kapital, Nachfrage und (ironischerweise) Arbeitskräfte in die boomenden USA abwandern, dann sollten wir strukturell zuerst beim Fachkräftemangel ansetzen.

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Kommentiert von unserem Gründer & Geschäftsführer Karim Suhm.

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