Eine ordentliche Minderheit der Homeoffice-Mitarbeiter:innen macht Nickerchen. Kein Grund, an dem Konzept zu rütteln.
Das Homeoffice ist umstritten. Nicht bei Angestellten, versteht sich, aber bei Firmen und schlauen Analyst:innen, die darüber philosophieren, ob Homeoffice nun etwas Gutes oder Schlechtes für Firmen ist.
Eine neue Umfrage der Krankenkasse Pronova BKK könnte allerdings ein wenig das Feuer anfachen:
- 26% aller befragten Berufstätigen mit Homeoffice machten “gelegentlich” ein 10- bis 20-minütiges Nickerchen
- Weitere 14% taten das “häufig”, 20% nur selten
- Und immerhin 40% nie
Ich würde sagen: Na, und? Dann machen Beschäftigte halt mal einen Powernap.
Das ist meines Erachtens nach nicht nur völlig in Ordnung, es ist sogar schlau. Manchmal schleppt man sich im Büro nur noch herum, aber ist kaum noch produktiv. Dann doch lieber ein Nickerchen reinwerfen.
Und bevor Mitarbeiter:innen im Homeoffice beim TikToks-Anschauen versanden, lieber mal den Kopf freikriegen und wieder Energie gewinnen.
Im Büro ginge das natürlich nicht, wenn man nicht gerade ein eigenes Büro und viel Kontrolle über die eigene Tür hat: Ansonsten ist man den Blicken der Kolleg:innen und dem Gefühl sozialer Verurteilung unterworfen.
Klar ist: Wenn Meetings anstehen, gerade Alarm herrscht oder irgendwie anderweitig das Team auf einen angewiesen ist, ist ein Nickerchen völlig fehl am Platz. Und theoretisch ist es auch nur während der Pausenzeiten erlaubt, in der Arbeitszeit verboten. Das muss ich wohl dazu gesagt haben, um hier niemanden zum Bruch des Arbeitsrechts zu animieren.
Insgesamt bin ich aber überzeugt, dass ein gesünderer Umgang mit dem Thema Powernap - sprich, Energiemanagement - unserer Arbeitskultur guttun würde. Es würde die Produktivität sowie Arbeitszufriedenheit steigern und die Krankheitstage reduzieren. Damit würde es auf Makro-Ebene sogar einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten.
Also: Los genickerchent - nur nicht offiziell in der Arbeitszeit.