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Wann immer Fachkräftemangel und Geopolitik aufeinander treffen, weiß ich: Das wird spannend

Wann immer Fachkräftemangel und Geopolitik aufeinander treffen, weiß ich: Das wird spannend
Inhaltsübersicht

Der US-chinesische Streit um die Technologiehoheit erfasst inzwischen auch eine Universität in den Niederlanden. Der Grund: Fachkräfte.

Der amerikanische Botschafter in den Niederlanden hatte im vergangenen Jahr eine ungewöhnliche Frage an den Präsidenten der Universität Eindhoven: Warum zur Hölle sind dort so viele Student:innen aus China eingeschrieben?

Wer das Weltgeschehen verfolgt, weiß wahrscheinlich bereits, worum es geht.

Die Niederlande sind die Heimat von ASML, einem Chipzulieferer mit unüberschätzbar wichtiger Rolle in der globalen Chip-Wertschöpfungskette. ASML dominiert den Markt für DUV-Lithographie-Maschinen (deep ultraviolet) und ist Monopolist für EUV-Lithographie (extreme ultraviolet). DUV ist benötigt für moderne Standardhalbleiter, EUV für die Crème de la Crème der hochmodernsten Chips. ASML verkauft seine Geräte an eine kleine Handvoll Kunden, darunter TSMC, den Technologieführer in der Chipfertigung.

Und woher bezieht ASML seine hochbegehrten Fachkräfte? Richtig, in hohem Maße von der praktisch benachbarten Universität Eindhoven. Die Firma hat dort sogar erst im Mai eine Investition über 80 Millionen Euro angekündigt, etwa für neue Reinräume.

Washington macht seit langem Druck auf die niederländische Regierung, um ASML vom Export nach China zu stoppen. EUV-Geräte darf ASML sowieso schon nicht dorthin verkaufen, doch die USA möchten auch das Geschäft mit DUV-Maschinen so gut wie möglich unterbinden. Für ASML ist es ein Viertel des Umsatzes, für die USA der Versuch, Chinas heimische Chipindustrie von der Technologiespitze fernzuhalten.

Also blickt es skeptisch darauf, dass an der Universität Eindhoven so viele chinesische Student:innen eingeschrieben sind. Das erhöhe das Risiko für Spionage, so der Gedanke.

Eindhovens Funktion als Quelle von Fachkräften in einem Mangelbereich katapultiert es also in einen der zentralen geopolitischen Streite unserer Zeit.

Da sage mal einer, dass der Fachkräftemangel nur ein verstaubtes Thema für Mittelständler sei, die nicht mit LinkedIn umgehen können.

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