Eine Umfrage von Stepstone stellt fest, dass ziemlich viele ältere Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen Diskriminierung erleiden.
Ganz konkret ergab die Befragung unter 6.200 Bewerber:innen und 700 Personalverantwortlichen, dass…
- ein Viertel der über 50-Jährigen bereits ausdrücklich aufgrund ihres Alters abgelehnt worden seien
- die Hälfte der Personaler:innen hält Kandidat:innen über 55 Jahren für zu alt
Wird da diskriminiert? Das Wirtschaftsinstitut IAB ist sich nicht ganz sicher: Ältere tun sich in körperlich anspruchsvollen Berufen einfach tatsächlich schwerer und sie verlangen aufgrund mehr Erfahrung oft auch mehr Geld.
Das mag beides stimmen. Aber dass ältere Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen am Arbeitsplatz viel zu oft schlecht oder stiefmütterlich behandelt werden, ist ein Fakt. Dafür muss man nur mal mit den Betroffenen reden oder eben jede beliebige Umfrage zu dem Thema anschauen.
Aus Firmen- und volkswirtschaftlicher Sicht ist das idiotisch. Wir haben eine riesige Fachkräftelücke - warum also die erfahrensten Mitarbeiter:innen absägen?
Arbeitgeber:innen haben oft keine Lust mehr, in ihre älteren Mitarbeiter:innen zu investieren. Aber das ist fatal und wird oft zur selbsterfüllenden Prophezeiung, da die Betroffenen verstehen, dass nicht mehr ernsthaft auf sie gesetzt wird.
Wer ihnen aber mit Flexibilisierungen wie flexiblen Arbeitszeiten entgegenkommt und ausgiebige Weiterbildungsmaßnahmen anbietet - zwei Drittel der über 50-Jährigen wollen sich kontinuierlich fortbilden - der aktiviert eine Talentgruppe, die noch viel zu oft übersehen wird.