Fachkräfte in der Altenpflege verdienen deutlich mehr als früher und ein neuer Ausbildungsberuf hat erste Fachkräfte in den Arbeitsmarkt entlassen.
- Der mittlere Lohn von Fachkräften in der Altenpflege beträgt heute 3.901 Euro
- Das ist nicht nur 53% mehr als 2015, sondern…
- erstmals auch mehr als der Medianlohn aller Vollzeitbeschäftigten von 3.796 Euro, welcher seit 2015 um “nur” 23% gestiegen ist
Das ist natürlich überhaupt keine Überraschung. In wenigen Sektoren herrscht so ein starker Fachkräftemangel wie in der Pflege. Anbieter können sich vor Nachfrage kaum retten, also bieten sie im Rennen um Pfleger steigende Gehälter. Das Ergebnis ist, dass Altenpflege-Fachkräfte erstmals mehr verdienen als der Gesamtmedian.
Und auch Hilfskräfte in der Altenpflege verdienen mit 2.906 Euro im Mittel fast 200 Euro mehr als Hilfskräfte in anderen Branchen.
Meiner Meinung nach ist das eine gute Nachricht. Der Arbeitsmarkt justiert sich, um den Fachkräftemangel auszuweiten. Hauptsache, wir lassen ihn das ohne störende Interventionen tun. Zum Glück dürfte die Politik an dieser Stelle, wo Löhne steigen, wenig Anreiz zum Dazwischengehen haben.
Spannend fand ich derweil auch, dass der erste Jahrgang des neuen Ausbildungsberufs Pflegefachkraft in den Arbeitsmarkt gegangen ist. Die Ausbildung wurde 2020 eingeführt und kombinierte drei bis dato getrennte Ausbildungsformen in der Pflege. 2023 haben 33.600 Menschen die Ausbildung abgeschlossen, so das Statistische Bundesamt. Und 54.500 Menschen haben eine neue Ausbildung begonnen, 4% mehr als im Vorjahr.
Spannend wäre hier der Vergleich damit, wie viele Pflegefachkräfte jedes Jahr aus dem Beruf ausscheiden, um unseren “Nettozuwachs” zu sehen. Denn Fakt ist, dass die Nachfrage nach Pflege in den kommenden Jahren steigen wird, laut Statistischem Bundesamt um 37% bis zum Jahr 2055. Das heißt, dass wir deutlich mehr Pfleger brauchen.
Mich würde es nicht wundern, wenn die Gehälter in der Pflege noch kräftig steigen.