Mal eine gute Nachricht für Deutschland: Die OECD findet unsere Lage bei Künstlicher Intelligenz eigentlich recht gut. Nur bezüglich Fachkräfte können wir noch mehr tun.
In einem neuen Bericht bietet die OECD gleich einige Komplimente für die Bundesrepublik:
- Sie besitze “solide KI-Rechenleistungen”, hat also eine relativ gute Datenzentren-Infrastruktur
- Sie sei forschungsstark
- Und sie sei erfolgreich darin, qualifizierte KI-Fachkräfte zu gewinnen
Allerdings bietet sie auch einige Kritik:
- Die letzte KI-Strategie ist 6 Jahre alt, es sei Zeit für eine neue
- Deutschland muss seinen KI-Talentepool noch stärker erweitern und vor allem Frauen mehr involviert bekommen
Für mich sind selbstverständlich die Aspekte rund um den Fachkräftemangel am interessantesten. Dass die OECD befindet, dass unsere Bemühungen bei der Talentakquise bereits gut liefen, ist ein erfreuliches Signal. Die Organisation lobt vor allem die Reformen in der Einwanderungspolitik, etwa jene des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes.
Klar ist: Wir müssen es hochqualifizierten Ausländern so einfach und reibungslos wie möglich machen, ins Land zu kommen.
Auch der Verweis auf einen größeren Talentpool mitsamt Frauen ist legitim. Laut dem Weltwirtschaftsforum sind 30% der globalen KI-Talente weiblich (seit 2016 ein Anstieg um 4 Prozentpunkte). Das dürfte in Deutschland kaum besser sein. Mehr Frauen im Feld der KI bedeutet mehr Talente und mehr Wettbewerbsfähigkeit.
Letzten Endes wird Fachkräftemangel oder -Verfügbarkeit den Unterschied zwischen kompetitivem Erfolg und Misserfolg in der KI ausmachen. Nur wenn wir viel Humankapital besitzen, welches forscht, entwickelt und kommerzialisiert, dann können wir als Land vorne mitspielen – und auch mitbestimmen, wie die Künstliche Intelligenz von morgen aussieht.