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Mobilität in Europa: Warum die Binnenmigration stockt

Mobilität in Europa: Warum die Binnenmigration stockt
Inhaltsübersicht

Die EU hat ein Migrationsproblem. Allerdings nicht jenes, an welches du vielleicht denkst: Es herrscht zu wenig Bewegung zwischen den Mitgliedsstaaten.

Dafür, dass wir in der EU eine politische Schicksalsgemeinschaft sind und uns (größtenteils) sogar eine Währung teilen, mögen es Europäer doch noch immer sehr in ihren Nationalstaaten. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung nutzt die Bewegungsfreiheit der Schengenzone, nämlich jährlich rund 3,7 Prozent. In den USA wandert ein fast achtmal so großer Anteil zwischen den Bundesstaaten.

Binnenmigration ist wichtig, denn aus ganz unromantisch-ökonomischer Sicht ist sie ein Effizienzmechanismus. Wenn Menschen zwischen Staaten wechseln (können), nehmen wir eine fiktive Einschränkung heraus, welche das optimale Matching aus Arbeitern und Unternehmen stört. In Griechenland herrscht gerade Fachkräftemangel in bestimmten Branchen? Auf geht's. Die Wirtschaft schlägt um und der Arbeitskraftbedarf sinkt? Keine Sorge, in einem anderen Land wird bestimmt gesucht.

Die Barrieren sind relativ offensichtlich. Unterschiedliche Sprachen, Rechtssysteme, Arbeitsmärkte, Bürokratien, Kulturen und selbst das Wetter. Wer in ein anderes Land umziehen will, muss sich akademische und berufliche Anerkennungen sichern; Sozial- und Versicherungsansprüche prüfen; und sehr viele Dokumente in fremder Sprache sichten. In den USA sind die Unterschiede zwischen den Bundesstaaten im Vergleich trivial.

Eine schnelle Lösung dafür gibt es nicht, doch mittel- und langfristig müssen wir in Europa dorthin kommen, die "Transaktionskosten" für Binnenmigranten zu minimieren, zum Beispiel mit Ausnahmeregeln und Standardisierungen. Die gibt es zum Teil schon heute, doch nur in geringem Ausmaß und manchmal sorgen sie für nur noch mehr Probleme, etwa wenn es eine Ausnahmeregel erforderlich macht, mit den Verwaltungen zweier Länder gleichzeitig zu kommunizieren.

Die Vorteile wären beträchtlich. Ein Europa mit wahrer Arbeitsmobilität wäre wirtschaftlich deutlich stärker, krisenfester (da Arbeitsmigration als eine Art "automatischer Stabilisator" fungieren würde) und hätte dem Fachkräftemangel ein gutes Stück entgegengewirkt.

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