Microsoft investiert 3,2 Milliarden Euro in Rechenzentren in Deutschland. Die besonders gute Nachricht befindet sich im Kleingedruckten.
Klar, wenn einer der größten Techkonzerne der Welt seine größte Einzelinvestition in der Bundesrepublik überhaupt tätigt, ist das bereits eine ziemlich gute Sache. Für Nordrhein-Westfalen und Hessen, wohin die Investition fließt, ist es ein großer Erfolg. Und dass mit dem Geld die Rechenzentrenkapazitäten hierzulande ausgeweitet werden, ist wichtig, denn Deutschland braucht mehr Cloud und mehr KI.
Was mir persönlich aber am meisten gefällt: Microsoft will im Zuge der Investition auch ein KI-Weiterbildungsprogramm starten, welches bis zu 1,2 Millionen Menschen erreichen soll.
Die Details sind noch unbekannt, doch wenn Microsoft etwas ankündigt, nehmen sie es meistens recht ernst. Und der Techkonzern ist durch seine enge Partnerschaft mit OpenAI fraglos an der Spitze der KI-Forschung. Nicht, dass wir hierzulande an dem Punkt wären, an welchem wir Weiterbildung für die vorderste Spitze der KI benötigen. Allein schon, wie man vernünftig mit Generative AI arbeitet, wäre für die meisten deutschen Arbeitnehmer Gold wert.
Ich finde das Weiterbildungsprogramm so wichtig, weil es im Grunde ein Fachkräftebeschaffungsprogramm ist. Weiterbildungen sind Teil der Lösung des Fachkräftemangels. Nur Investitionen sind natürlich bereits eine gute Sache für den Wirtschaftsstandort Deutschland, doch sie führen mit sich immer das Problem, dass sie den "Verteilungskampf" um rare Arbeitskräfte anpeitschen. Etwas extremer ausgedrückt: Was bringt einem mehr Kapazität, wenn sich niemand finden lässt, der sie dann auch fürs Produzieren nutzt? Umso sinnvoller, sich die Arbeitskräfte gleich selbst mit zu kreieren. Microsoft kann sich das leisten.