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Jahreswirtschaftsbericht: Fachkräftemangel bremst Deutschlands Wachstum

Jahreswirtschaftsbericht: Fachkräftemangel bremst Deutschlands Wachstum
Inhaltsübersicht

Der Jahreswirtschaftsbericht der Regierung lässt eine angeschlagene Bundesrepublik erkennen. Im Zentrum: Der Fachkräftemangel.

Nur 0,5% im Jahr wird Deutschland nach Schätzung der Bundesregierung in den kommenden Jahren ("mittelfristig") wachsen. Selbst mit Hinblick auf die hohe Basis, von welcher wir kommen, ist das ein einfach nur schwacher Wert.

Dass wir gerade Konjunkturprobleme haben, ist ja allseits bekannt, sei es in Daten oder in Anekdoten. Doch dass die Bundesregierung auch auf Jahre keine Besserung sieht - zyklisch, halt - ist bemerkenswert und ein ganz schlechtes Zeichen. Die strukturellen Probleme, welche das Land seit Jahren plagen und welche wir hier und da regelrecht kultiviert haben, scheinen sich endlich unübersehbar auf die Wirtschaftsdaten auf höchster Ebene auszuwirken.

Und was ist das strukturellste der strukturellen Probleme? Selbstverständlich der Fachkräftemangel, zumindest meiner Meinung nach. Auch die Bundesregierung scheint das so zu sehen, denn sie will als Lösung vor allem am Arbeitsmarkt ansetzen. Na gut, das geschieht eher, weil in anderen Feldern wie der Steuer- und Sozialpolitik kein Kompromiss gefunden werden konnte. Aber schauen wir uns mal kurz an, was Berlin plant:

  • Eine "Familienstartzeit" soll es den Partnern von Müttern nach der Geburt einfacher machen, sich freistellen zu lassen, damit die Mütter Beruf und Familie besser vereinbaren können. Auf den ersten Blick ist das netto keine zusätzliche Arbeitskraft. Doch je länger Mütter nach der Geburt (absehbar) raus aus dem Job sind, umso schwieriger ist es, schnell oder überhaupt zurückzukehren. Die Bürde aufzuteilen kommt am Ende doch dem Arbeitsmarkt zugute.
  • Die Transferentzugsrate soll gesenkt werden. Empfänger von staatlichen Transfers, also meist Sozialhilfe, könnten also mehr Geld verdienen, bevor ihnen Leistungen gekürzt werden.
  • Die Regierung könnte Firmen dazu zwingen, transparenter über Löhne zu informieren. Das könnte laut einigen Ökonomen gerade im Niedriglohnsektor viel bewirken, da die Vorstellungen über die Gehaltssprünge bei einem Jobwechsel oftmals zu niedrig sind.

Andere Vorschläge waren ein Gesetz für flexiblere Arbeitszeitmodelle und Anreize gegen eine Frühverrentnung, doch das SPD-geführte Arbeitsministerium stemmt sich offenbar dagegen. Kein Wunder, die Frührente mit 63 ist ein SPD-Flaggschiffprojekt.

Grundsätzlich sind die Vorschläge der Ampel alle großartig. Sie genügen aber nicht. Der Fachkräftemangel ist absolut der Hebel, welchen wir nutzen müssen, um aus der Wirtschaftsmisere herauszukommen. Aber drei kleine Maßnahmen werden das nicht tun.

Was wir brauchen, ist ein großes Paket, welches den Fachkräftemangel holistisch angeht: Zuwanderung, Arbeitsanreize, Teilzeit, Frauen- und Müttererwerbstätigkeit, Produktivität, Weiterbildungen, ... Die Liste ist lang. Wenn wir sie in jedem Jahr mit drei kleinen Maßnahmen abarbeiten, werden wir zu spät sein.

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Kommentiert von unserem Gründer & Geschäftsführer Karim Suhm.

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