Lust auf hybrides Arbeiten? Dann hast du jetzt einige Studien auf deiner Seite.
Beim hybriden Arbeiten geht es um einen Mix aus Präsenz- und Homeoffice-Arbeit. Gleich zwei Studien dazu sind jetzt parallel erschienen. Da wäre eine Umfrage unter 1.026 Hybrid-Arbeiter:innen in Großbritannien
- 72 bis 79% berichten von weniger mentalen Problemen, zum Beispiel dem Gefühl von Erschöpftheit
- 68% freuen sich über eine bessere physische Gesundheit
- 74% empfinden sich als produktiver, 76% als motivierter
Also gleich vorab: Auf Selbsteinschätzungen, was die Produktivität angeht, sollten wir nicht allzu viel geben. Aber dafür gibt es ja die zweite Studie. Darin haben Forscher 2021/22 in einer chinesischen Techfirma unter 1.612 Mitarbeiter:innen ein Hybridmodell getestet:
- Die Kündigungsraten fielen um ein Drittel, v.a. bei Nichtmanager:innen, Frauen und Mitarbeiter:innen mit langen Anfahrtswegen
- Die Peformance sank nicht - gemessen an Evaluierungen durch Vorgesetzte, Beförderungen und Menge an geschriebenem Code
- Manager:innen blickten vor dem Test negativ auf hybride Arbeit, im Anschluss leicht positiv
Diese zweite Studie ist spannend, da sie an "harten" Faktoren ansetzt: Die Zahl der Beförderungen, die Kündigungsraten, die Code-Menge. Klar, da können natürlich auch andere Faktoren mit reingefunkt haben, auch wenn die Studie versucht hat, dafür zu kontrollieren. Aber das ist so oder so schon einmal deutlich robuster als Selbsteinschätzungen.
Für Firmen müssen die Studien interessant sein. Mitarbeiter:innen gefällt ein Hybridmodell, es tut ihnen gut und es gibt Gründe zur Annahme, dass ihre Performance nicht leidet (reine Homeoffice-Modelle schnitten bei letzterem durchmischter ab). Also, worauf warten? Wer im Wettrennen um Talente mit halten möchte, sollte so viel Flexibilität bieten, wie das eigene Geschäft hergibt.
Die neuen Studien legen nahe, dass vielerorts mehr hergegeben werden kann, als bislang gedacht.