Fachkräftemangel mal anders: Auch Armeen tun sich schwer, Arbeiter:innen zu finden.
Deutschland ringt damit, die Zahl seiner Soldat:innen von 180.000 auf über 200.000 zu steigern. Die US-Armee streicht 24.000 Stellen, weil sie nicht genug Rekrut:innen findet.
Das lässt sich ziemlich nahtlos mit dem Fachkräftemangel verbinden. Denn die Arbeitsmarktlage in einem Land entscheidet ganz maßgeblich, wie schwer oder einfach es für die Streitkräfte ist, zu rekrutieren.
Hinein spielt ein meiner Meinung nach sehr interessantes Konzept: Nämlich die Tatsache, dass jede Entscheidung FÜR einen Job auch eine Entscheidung GEGEN alle anderen Jobs darstellt.
In anderen Worten: Wenn mir als Arbeitnehmer ein Schlaraffenland an Jobs zur Verfügung steht, mit guter Bezahlung und starken Benefits, dann muss ein beliebiger Arbeitgeber da eben mitziehen. Das gilt auch für die Armee, welche mit dem zivilen Sektor um Arbeitskraft konkurriert.
Aktuell erleben die USA und Deutschland einen "Arbeitnehmer:innenmarkt". Klar, nicht in jeder Branche, aber insgesamt ist die Verhandlungsmacht der Arbeitnehmer:innenseite sehr hoch. Auch die Armee muss also ziemlich viel bieten, um von sich zu überzeugen.
Ironischerweise bedeutet das, dass eine Rezession vermutlich das Beste ist, was den Streitkräften geschehen kann. Die "beste Alternative" schmilzt dann für viele junge Menschen zusammen; die Kasernen werden relativ attraktiver.
Da sage mal einer, dass Fachkräftemangel nicht auch ein Thema der nationalen Sicherheit sei.