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Fachkräfte haben keine Lust auf Karriere. Der Trick steckt in der Definition.

Fachkräfte haben keine Lust auf Karriere. Der Trick steckt in der Definition.
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In einer IW-Umfrage nennen nur wenige Fachkräfte Karriere als ein wichtiges Lebensziel für sich. Doch es gibt einige beruhigende und überraschende Ergebnisse.

Das Wirtschaftsinstitut IW und das Portal MeineStadt.de haben 3.000 Fachkräfte dazu befragt, wie sie eigentlich über Karriere denken. Die wichtigsten Resultate:

  • 44,8% stimmen “eher nicht” zu, dass Karriere “ein wichtiges Lebensziel” für sie darstelle
  • Weitere 15,3% stimmen “gar nicht” zu.
  • Das bedeutet, dass 60% der befragten Fachkräfte Karriere nicht sonderlich interessant finden.

Ist das schon das Aus für die deutsche Wirtschaft? Keine Fachkräfte, keine Wirtschaftsleistung, könnte man ja meinen. Spannend wird es, wenn man sich anschaut, was die Fachkräfte eigentlich unter “Karriere” verstehen:

  • Für 68,1% bedeutet sie “mehr Geld”
  • 52% verstehen darunter “Führungsverantwortung”
  • 47,6% “mehr Stress”
  • Dahinter folgen z.B. “Status” (24,6%) und “Gestaltungsmöglichkeiten” (23%)

Die Befragten haben also ein Verständnis von Karriere, welches in erster Linie aus potenziellen Stressoren (Führungsverantwortung und, nun ja, Stress) besteht, welche monetär kompensiert werden. 

Wie wir aber seit vielen Erhebungen wissen, achten die Menschen heute stärker auf die gute alte Work-Life-Balance (auch wenn der Begriff ein wenig aus der Mode gefallen zu sein scheint), auf ihre mentale und physische Gesundheit und darauf, wie viel sie Zeit für Geld eintauschen. Das gilt umso mehr für jene Menschen, welche ohnehin bereits relativ viel Geld haben, was auf Fachkräfte in Deutschland überproportional zutreffen dürfte.

Für Unternehmen - und auf Makro-Ebene uns als Gesellschaft - sollte es darum gehen, den Begriff “Karriere” damit vom “Stress gegen Geld” zu entkoppeln. Kommunikativ, aber eben auch in der Realität, denn es ist nicht so, dass die Befragten sich die Assoziation ausgedacht hätten.

Lasst uns Wege finden, den Stress zu reduzieren. Zum Beispiel, indem wir smarte Rekrutierungspolitiken fahren, welche vermeiden, dass viel Arbeit auf zu wenigen Schultern verteilt wird. Und verknüpfen wir das Karrieremachen mit Gestaltungsmöglichkeiten und höherer Flexibilität, damit wir den (per se oft unvermeidlichen) Zusatzstress sowie den Verantwortungsdruck mit etwas anderem als nur mehr Geld kompensieren.

Zu guter Letzt positive Meldungen aus der Befragung: Frauen sahen Karriere nicht viel seltener als erstrebenswertes Lebensziel (37,7% zu 42,1%) und ausgerechnet die jüngste Generation, 18 bis 24 Jahre alt, hat viel mehr Lust auf Karriere (ca. Zwei Drittel) als die 25- bis 34-Jährigen (ca. 50%) und alle Älteren. 

Da spielt natürlich direkt das Alter und Vorfreude versus einsetzender Entschleunigung hinein. Aber ins Narrativ “die Jungen wollen nicht arbeiten” passt das Ergebnis nicht. Und das ist doch mal eine positive Nachricht.

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