Das Ziel der Bundesregierung, die überforderten Gesundheitsämter mit 5.000 neuen Stellen auszustatten, ist schon fast erreicht.
In der Themenwelt “Fachkräftemangel” gibt es so selten gute Nachrichten, da muss man sich auch über die nicht ganz spektakulären freuen. Da in der Covid-Pandemie 2020 klar wurde, dass die Gesundheitsämter völlig überlastet waren, versprach die Bundesregierung damals 5.000 neue Stellen bis Ende 2025 zu schaffen. Wir sind noch nicht mal am Ende 2024 angekommen und siehe da: 4.833 neue Mitarbeiter:innen.
Ein Ziel bei der Fachkräfte-Anwerbung erreicht? Und das auch noch vor der veranschlagten Zeit? Das ist doch mal einen Applaus-Emoji wert:
Miesepeter könnten anmerken, dass es rund vier Jahre gedauert hat, um 5.000 Mitarbeiter:innen zu finden. Für einen Rekrutierungsapparat von der Größe der öffentlichen Verwaltung ist das nicht gerade ein Jahrhundertprojekt.
Nichtsdestotrotz: Die Gesundheitsämter hatten Ende 2023 knapp 26.000 Mitarbeiter:innen. Bei so einer Basis sind die 5.000 ja tatsächlich ein ordentlicher Sprung in der Gesamtbelegschaft. Und 90% der Stellen sind sogar unbefristet, der Bund trickst also nicht einmal so herum, wie man es leider manchmal von ihm kennt.
Ich plädiere viel dafür, zu verstehen, dass Fachkräftemangel nicht nur ein rein privatwirtschaftliches Phänomen ist. Ob es um die öffentliche Verwaltung, das Gesundheitssystem oder die Bundeswehr geht: Sie alle stecken genauso tief drin, allein schon, da sie freiwillig oder unfreiwillig mit dem Privatsektor um Arbeits- und Fachkräfte im Wettbewerb stehen. Der Fachkräftemangel ist ein Gesellschaftsproblem, kein Firmenproblem.
Gut, dass er bei diesem Vorhaben erfolgreich gehandhabt werden konnte. Auch wenn es vier Jahre gedauert hat.