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Deutschland hasst seine Selbstständigen. Warum eigentlich?

Deutschland hasst seine Selbstständigen. Warum eigentlich?
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Freiberuflern und Selbstständigen wird es in Deutschland richtig schön schwer gemacht – von der Kultur, aber vor allem von den Behörden. Das tut uns allen weh.

Die Frankfurter Allgemeine hat einen schönen Titel für einen neuen Artikel gefunden: “Kampf gegen die Selbstständigen”. Wer schon einmal selbstständig war oder Leute kennt, die es sind, muss nicht lange überlegen, worum es wohl gehen könnte.

Selbstständige werden in Deutschland richtig schön angegangen. Der Artikel dreht sich viel um die Scheinselbstständigkeit, welche zwar theoretisch Arbeitnehmer:innen schützen soll, aber in der Realität für sehr viele Selbstständige Rechtsunsicherheit schafft und ihnen Aufträge wegnimmt.

Und in bester deutscher Manier warten Betroffene, gegen welche ein Feststellungsverfahren begonnen wurde, gerne Monate oder Jahre, bis die Behörden denn endlich mal festgestellt haben, welchen Status man besitzt. Dass in der Zeit keine Firma mehr mit dir arbeiten will? Tja, wärste mal Angestellte:r, wie jeder normale Mensch!

Wir sind ein Land der Angestellten und darauf sind wir ganz eindeutig stolz. Wer nicht angestellt ist und sich allmählich zum mittleren Management von VW hocharbeitet - der ehrenvolle Lebenspfad - mit dem ist allermindestens ein bisschen etwas verkehrt.

So oder so ähnlich empfinden es viele Selbstständige.

Abseits der Frage der Scheinselbstständigkeit erleben sie komplexe Bürokratie, Misstrauen durch die Behörden, katastrophale Regelungen für die Krankenversicherungen und keinerlei Unterstützung in der Besteuerung.

Kein Wunder also, dass ziemlich viele Selbstständige über eine Auswanderung nachdenken.

Das ist für Deutschland natürlich ein großes Problem. Selbstständige sind genau jene risikobereiten, unternehmungsfreudigen Fachkräfte, welche wir im Land benötigen.

Dass wir sie auf so peinliche Art und Weise verschrecken, zeigt, wie wenig wir den Fachkräftemangel verstanden haben. Und dass unsere Arbeitskultur noch immer mit allem, was nicht die jahrzehntelange Karriereleiter in einem großen Traditionskonzern ist, nicht so recht klar kommt.

Wenn wir ausgerechnet unsere dynamischsten Arbeitskräfte nicht ans Ausland verlieren möchten, sollten wir etwas dagegen unternehmen.

Die Lösungen sind nicht schwer: Regularien lockern, Statusfeststellungen beschleunigen, die selten dumme Mindestbemessungsgrundlage in der gesetzlichen Krankenversicherungen aufgeben und die Selbstständigkeit steuerlich attraktiver machen.

Nur mangelt’s bislang leider am politischen Willen. Das wird sich noch rächen.

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