Wie zufrieden sind die Arbeitnehmer:innen in Deutschland? Die kurze Antwort: Geht so.
- In einer Umfrage von Gallup haben nur 45% erklärt, zufrieden zu sein und zuversichtlich auf die Zukunft zu blicken
- Das sind 8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr!
- Finnland kommt mit 83% auf Platz 1, gefolgt von Dänemark (77%) und Island (76%)
- Deutschland liegt auf Platz 20 im europäischen Vergleich
Tja. Das ist kein glorreiches Ergebnis. Deutschland landet im mageren Mittelfeld. Auch beim Stresslevel, wo wir mit 41% hoher Stresswahrnehmung 1 PP weniger als 2023 haben, liegen wir im oberen Drittel - also eher schlecht. In Österreich sind übrigens nur 35% gestresst, in der Schweiz 30%.
Irgendwas machen wir also falsch. Darauf wirft die Studie leider keinen Blick und da sie recht breite Empfindungen abfragt, ist auch nicht klar, ob Unzufriedenheit und Stress von der Arbeit oder von anderen Aspekten des Lebens herrühren. Die Antwort ist natürlich "beides", doch ein wenig mehr Detail wäre hilfreich.
Für den Fachkräftemangel ist eine solche Umfrage kein gutes Signal. Unzufriedene oder übermäßig gestresste Arbeiter:innen sind nicht nur weniger produktiv, sondern kündigen auch eher oder wechseln in Teilzeitmodelle. Das ist nicht gut für ihre Firmen und nicht gut für die Gesellschaft insgesamt.
Viel Stress kann dabei auf eine hohe Arbeitsdichte hinweisen, welche nur kurzzeitig gut für Firmen ist. Auf längere Sicht drohen Burnouts, Gesundheitsprobleme, Kündigungen oder Arbeitszeitsenkungen.
Also: Da, wo es in der Macht von Unternehmen liegt, sollten sie mithelfen, ihre Mitarbeiter:innen zufriedener zu machen und Stress von ihren Schultern zu nehmen. Das sieht je nach Situation im Konkreten unterschiedlich aus, doch Flexibilisierungen (z.B. hybride Arbeit), transparente Aufstiegschancen oder faire Bezahlungen helfen fast immer.