Der deutschen Beraterbranche geht es blendend. Wäre da nur nicht eine Sache...
Ihr könnt euch wahrscheinlich schon denken, worauf ich hinaus will. Richtig: Der Fachkräftemangel macht den Beratern gerade die Party etwas kaputt.
Eigentlich läuft es in der Branche blendend. Der Beraterklimaindex des ifo-Instituts, quasi das Pendant zum sektorenübergreifenden Geschäftsklimaindex, liegt derzeit mit 37,17 Punkten auf dem höchsten Niveau seit 22 Monaten. Mehr als jedes zweite Unternehmen berichtet von guten Geschäften, auch die Erwartungen sind stark. Der Abstand zur Gesamtwirtschaft ist so hoch wie seit fast 19 Jahren nicht. Ausgerechnet die Krise und die Transformationsdynamiken rund um Energiewende und Digitalisierung treiben das Geschäft.
Nur benötigt ein gutes Geschäftsumfeld genug Mitarbeiter, welche es auch verwerten können. Drei von vier Beratungsunternehmen klagen darüber, nicht genügend Mitarbeiter finden zu können. Dabei will gleichzeitig ein Drittel die Belegschaft aufstocken. Blendendes Geschäft und der Wunsch nach Kapazitätenausweitung trifft auf die deutsche Realität des Fachkräftemangels.
"Für die kleinen Einheiten steht das Thema Recruiting ganz oben", zitiert das Handelsblatt den Deutschen Anwaltsverein (DAV). Der Steuerberaterverein und andere Branchenmitglieder klingt ganz ähnlich.
So ist das leider mit dem Fachkräftemangel. Wenn es schlecht läuft, sorgt er dafür, dass es noch schlechter läuft. Wenn es gut läuft, verhindert er, dass es noch besser läuft. Bevor wir den Fachkräftemangel in Deutschland nicht lösen, werden wir die ersehnte Wachstumsdynamik nicht mehr so schnell wiedersehen!