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50.000 Ärzt:innen fehlen in Deutschland

50.000 Ärzt:innen fehlen in Deutschland
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Eine ziemlich schwere Pille zum Schlucken: Deutschland hat in den letzten 10 Jahren 50.000 Ärzt:innen zu wenig ausgebildet

Ich habe ja neulich bereits darüber geschrieben, wie ein Rekrutenmangel bei der Armee nahtlos an den "wirtschaftlichen" Fachkräftemangel anknüpft. Hier genau dasselbe: Wenn Gesundheitsminister Karl Lauterbach beklagt, dass 50.000 Ärzt:innen fehlen und es bald Versorgungslücken bei Hausärzt:innen geben wird, dann sagt er im Grunde einfach nur: Fachkräftemangel.

Das mag vielleicht ein wenig skurril klingen, aber die Entscheidung, Ärzt:in zu werden, geschieht ja auch gewissermaßen unter Berücksichtigung des Marktes.

Bevor man mich steinigt: Klar, viele Ärzt:innen sind einfach völlig überzeugt von ihrem Beruf und würden völlig losgelöst von anderen Überlegungen in die Medizin drängen. Doch ich denke für mindestens genauso viele spielt eine Rolle, was sie für Berufsbedingungen erwartet: Gehälter, Arbeitszeiten, Flexibilitäten, Work-Life-Balance, Aufstiegschancen, etc.

Und dabei geht es nicht nur um die "absoluten" Antworten, sondern auch um den Vergleich mit denkbaren Alternativen. Werde ich Ärztin und arbeite 60 Stunden die Woche oder vielleicht doch lieber Data Scientist und arbeite nur 40 Stunden bei, sagen wir mal, ähnlichem Gehalt?

In einem sehr engen Arbeitsmarkt, sprich einem Arbeitnehmermarkt, haben (zukünftige) Arbeitnehmer:innen ziemlich viele ziemlich gute Alternativen. Entsprechend verlieren Armee oder Krankenhaus relativ an Attraktivität, denn plötzlich sieht Job X in der freien Wirtschaft deutlich besser aus.

Ein Arbeitnehmermarkt ist also (quasi per Definition) super für Arbeitnehmer, aber nicht unbedingt für die Gesellschaft, zumindest nicht, wenn das Marktmachtgefälle zu stark ausfällt. Denn Armee, Gesundheitssystem und andere öffentliche Dienste sind in der Regel nicht imstande, im Gleichtakt mit dem Privatsektor bei höheren Gehältern oder besseren Benefits mitzuziehen. Ihnen bleiben also nur die wirklich begeisterten "Idealisten".

Da wäre wir also wieder beim Fachkräftemangel. Der ist längst kein rein wirtschaftliches, sondern ein gesellschaftliches und damit ein soziales Problem.

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