Wahnsinn: Fast 2,9 Millionen junge Erwachsene in Deutschland haben keinen Berufsabschluss
- 2,86 Millionen der 20- bis 34-Jährigen hatten keine Qualifikation
- Das sind 19,1% der gesamten Altersgruppe
- Ein Jahr davor: 2,64 Millionen bzw. 17,8%
Das ist auf den ersten Blick natürlich gar keine gute Entwicklung, denn wenn mehr junge Menschen ohne Berufsqualifikation enden, dann ist das für den Fachkräftemangel ein Desaster. Wir brauchen Arbeitskräfte und wir brauchen gut ausgebildete Arbeitskräfte. Wer gar keinen Berufsabschluss mitbringt, lässt sich in 75% des Arbeitsmarkts nur ganz schwierig einbinden.
Leider gibt es auch keine guten "Aber"s. Ein großer Einwand wäre, dass die Zahl mit der kräftigen Zuwanderung zusammenhängt. Junge Flüchtlinge haben eine doppelt so hohe Quote an formal nicht gebildeten wie die Gesamtbevölkerung. Vielleicht "verlieren" wir also nicht wirklich junge Leute, sondern erhöhen einfach die "Grundgesamtheit"? Die Autoren des Berufsbildungsberichts, welchen das Bundeskabinett bald verabschieden wird, negieren das. Zuwanderung spielt zwar hinein, doch erklärt nicht den gesamten Effekt.
Das Interessante ist ja, dass es eine ganz einfache Lösung gäbe: Firmen müssen mehr Ausbildungsplätze anbieten und füllen. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Und auch die Politik kann ansetzen. Die Studienautoren empfehlen eine geförderte "Bildungszeit", in welcher der Staat Lohnersatz von bis zu 100 Prozent leistet. Gar keine üble Idee. Auf den ersten Blick teuer, aber langfristig wird uns ein Mangel an gut ausgebildeten Arbeitskräften noch viel teurer zu stehen kommen.
